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«Fünf Franken für einen Kaffee sind für mich die Schmerzgrenze»

Stolze 6.50 Franken kann der Café Crème in Zürich kosten. Bei diesem Preis ist die Schmerzgrenze für viele bereits erreicht. Angst vor Gästeverlust haben Cafetiers aber nicht.

Die Preise für einen Kaffee sind so teuer wie noch nie. Bis zu 6.50 Franken kostet eine Tasse Café Crème in einem Café in Zürich mittlerweile. In der Deutschschweiz liegt der Preis im Schnitt bei 4.49 Franken, zehn Rappen mehr als im Vorjahr, wie der Branchenverband Cafetiersuisse mitteilt.

Diese Preise sind für manche zu viel. «Fünf Franken sind meine Schmerzgrenze», sagt die 20-jährige Y.* in einer Cafeteria in Zürich, in dem der Café Crème sechs Franken kostet. «Das ist definitiv zu teuer», sagt Y. Michael (50) aus Zürich sieht sich als Stammkunde beim Belcafe. Er geniesst hier morgens vor der Arbeit und abends nach getaner Arbeit gern einen Kaffee und liest Zeitung. Ab einem Preis von fünf Franken würde er es sich aber überlegen, damit aufzuhören. «Ich trinke hier nur, weil mein Chef bezahlt» Der Café-Gast P.* (29) sagt: «Ich würde vier Franken für einen sehr guten Kaffee bezahlen, aber niemals mehr. Ich trinke hier nur Kaffee, weil es mein Chef bezahlt.» Bei Z.* (26) ist es noch weniger. Schon den Espresso für 3.80 Franken bei Vicafe finde er teuer. Er habe ihn sich heute nur ausnahmsweise geholt. Eigentlich trinke er kaum Kaffee. Deswegen würde er auch jeweils bei jeder Preissteigerung aufhören, einen Kaffee zu holen. Für eine weitere Frau sind sechs Franken gerade noch akzeptabel. «Ich bekomme dazu ein Guetzli, ein Glas Wasser und einen freundlichen Service, dann stimmt es für mich. Ich gehe lieber einmal weniger ins Café, dafür trinke ich dann einen guten Kaffee, der auch etwas kosten darf», sagt sie.